Regine-Hildebrandt-Preis 2016

Prof. Dr. Stefan Sell| Arbeit und Dritte Welt g.e.V. | Profil e.V. | Fotos | Video | Presse

Das Kuratorium und der Vorstand der Stiftung Solidarität bei Arbeitslosigkeit und Armut haben den diesjährigen Regine-Hildebrandt-Preis an Prof. Dr. Stefan Sell, Hochschule Koblenz und an den Verein „Arbeit und Dritte Welt g.e.V.“, Hildesheim, für das Projekt „Langzeitarbeitslose leisten Entwicklungshilfe“ vergeben.

In der Begründung der Jury heißt es, dass sich beide Preisträger auf unterschiedlichen Ebenen in beispielhafter Weise mit dem Thema Langzeitarbeitslosigkeit auseinandersetzen. Der Preis ist mit insgesamt 10.000 € dotiert und kommt ausschließlich gemeinnützigen Einrichtungen nach Wahl der Preisträger zugute.

Mit dem regionalen Förderpreis, der mit 3.000 Euro dotiert ist, wird der Verein Profil e.V., Bielefeld, ausgezeichnet, der von Arbeitslosigkeit besonders betroffenen Menschen jenseits der Fördermoden in der Arbeitsmarktpolitik dauerhafte Arbeitsplätze anbietet.

Der Regine-Hildebrandt-Preis steht in diesem Jahr unter dem Motto:

„Lange Arbeit macht manchmal zu schaffen. Immer und viel schwerer zu schaffen macht lange Arbeitslosigkeit. Sie erschöpft nicht bloß für einen Tag, sondern für das ganze Leben.“ Regine Hildebrandt, 28.6.2000.

Trotz neuer Beschäftigungsrekorde waren 37,2% aller Arbeitslosen bzw. über 1 Million Menschen im Jahr 2014 durchschnittlich länger als ein Jahr arbeitslos, 500.000 Menschen sogar mehr als zwei Jahre. Der überwiegende Teil der Langzeitarbeitslosen ist auf Hartz-IV-Leistungen angewiesen. Immer weniger Langzeitarbeitslose gelangen in nicht geförderte Beschäftigung. Trotzdem sind die arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen reduziert worden. Mit der Schwerpunktsetzung zur Thematik „Langzeitarbeitslosigkeit“ weist die Stiftung Solidarität bei Arbeitslosigkeit und Armut auf das besondere arbeitsmarkt- und sozialpolitische Problem dieser Entwicklung hin. Regine-Hildebrandt-Preis 2016 der Stiftung Solidarität bei Arbeitslosigkeit und Armut in Bielefeld vergeben.

Der Regine-Hildebrandt-Preis wird seit 1997 für herausragendes und beispielhaftes Engagement im Kampf gegen Arbeitslosigkeit und Armut vergeben. Die öffentliche Preisverleihung findet am Freitag, den 22. April 2016 im Großen Sitzungssaal des Neuen Bielefelder Rathauses statt.

Die öffentliche Preisverleihung fand am Freitag, den 22. April 2016 im Großen Sitzungssaal des Neuen Bielefelder Rathauses statt.

Als Laudatorin für den Regine-Hildebrandt-Preis konnte die Stiftung Annelie Buntenbach, Mitglied des geschäftsführenden Bundesvorstandes des Deutschen Gewerkschaftsbundes gewinnen.

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Infos zu den Preisträgern:

Prof. Dr. Stefan Sell

Prof. Dr. Stefan Sell, Professor für Volkswirtschaftslehre, Sozialpolitik und Sozialwissenschaften und Direktor des Instituts für Sozialpolitik und Arbeitsmarktforschung (ISAM) betreibt aus privatem Antrieb mit außergewöhnlichem sozialpolitischem Engagement den Blog “Aktuelle Sozialpolitik” – www.aktuelle-sozialpolitik.de sowie ergänzend dazudie Facebook-Seite www.facebook.de/ aktuelle.sozialpolitik. Die dort oft tagesaktuell veröffentlichten “Informationen, Analysen und Kommentare aus den Tiefen und Untiefen der Sozialpolitik“ stellen eine Gegenöffentlichkeit dar in einer Medienwelt, die angesichts der Komplexität der Themenstellungen häufig nur oberflächlich recherchiert und vorschnell vorgefertigte Meinungen und Pressemeldungen übernimmt statt selbstständig Themen zu erarbeiten.

So werden z. B. vorschnell in den Raum geworfene Zahlen zu den Kosten der Integration von Geflüchteten oder eine von der Presse eilig übernommene Kritik an Fördermaßnahmen in der Arbeitsmarktpolitik tiefgehend analysiert – und am Ende kommt es dann nicht selten zu einer Korrektur der Bewertung. Für Verbände, JournalistInnen, PolitikerInnen sowie engagierte Initiativen und von Arbeitslosigkeit und Armut Betroffene stellen die von Prof. Dr. Sell veröffentlichten Stellungnahmen eine unverzichtbare Grundlage für die eigene Arbeit dar – sie ermöglichen zeitnah eine fundierte Einschätzung relevanter Themen aus dem Bereich der Sozialpolitik.

Arbeit und Dritte Welt g.e.V.

Der im März 1995 von Hildesheimer Gewerkschaftern gegründete Verein „Arbeit und Dritte Welt e.V.“ bietet Langzeitarbeitslosen ohne Berufsausbildung die Möglichkeit einer Erstausbildung zum Tischler/in, Metallbauer/in oder Bürokauffrau/-mann. In dem Projekt „Langzeitarbeitslose leisten Entwicklungshilfe“ erhalten Langzeitarbeitslose und schwerbehinderte Menschen eine Beschäftigungsmöglichkeit. Gebrauchte Maschinen und Werkzeuge werden gesammelt und falls erforderlich aufbereitet und repariert und Selbsthilfeprojekten in Entwicklungsländern zur Verfügung gestellt.

In diesem Projekt, an dem zur Zeit 34 Langzeitarbeitslose mit Mehraufwandsentschädigung teilnehmen, werden zum einen ursprünglich ausgemusterte Werkzeuge und Maschinen wieder dem Wirtschaftskreislauf in Entwicklungshilfeprojekten zugeführt und zum anderen erhalten die Teilnehmenden durch das Einbringen eigener Kompetenzen und vorhandenen Fachwissens eine Steigerung des Selbstbewusstseins. Seit Gründung des Vereines konnten über 1.000 Menschen in die Arbeitswelt integriert werden.

Profil e.V.

Der Verein Profil e.V. bietet in vorbildlicher WeiseLangzeitarbeitslosen neue persönliche und soziale Perspektiven. Der Mitte der 1980er Jahre von engagierten Bürgerinnen und Bürgern mit dem Ziel der Bekämpfung der Jugendberufsnot gegründete Verein hat seine Angebote stetig weiterentwickelt. In mehr als 30 Jahren ist es Profil e.V. gelungen, trotz des wilden Wechsels der sog. Arbeitsmarkt-Instrumente einen eigenen Weg zu finden, die Interessen der beschäftigten Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Blick zu behalten und sich aktiv an der Gestaltung und Entwicklung der Angebote für langzeitarbeitslose Menschen in Bielefeld zu engagieren.

Mit der Gründung der Profil GrünBau GmbH bietet Profil seit 2012 Arbeitsplätze für Mitarbeitende mit und ohne Behinderungen. Das Integrationsunternehmen führt Aufträge im „grünen Bereich“ aus – für PrivatkundInnen, für die Stadt Bielefeld und Einrichtungen der Wohlfahrtspflege. Dies ist ein mutiger Schritt, um von Arbeitslosigkeit besonders  betroffenen Menschen jenseits der Fördermoden in der Arbeitsmarktpolitik dauerhafte Arbeitsplätze anbieten zu können. Der Verein Profil e.V. unterstützt das junge Unternehmen auf diesem Weg.

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Video zur Preisverleihung

 

Presse

WB vom 23.-24.4.16

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