EhrenamtsJobticket

In Bielefeld wird das Deutschlandticket zum vergünstigten Ehrenamts-Jobticket 

Die Bielefelder Stiftung Solidarität bei Arbeitslosigkeit und Armut ruft ein vergünstigtes Deutschlandticket als Job-Ticket für Ehrenamtliche mit geringem Einkommen ins Leben. 

Für ein 49 Euro teures Deutschlandticket als sogenanntes „Ehrenamts-Job-Ticket“ bezahlen Ehrenamtliche mit Bielefeld-Pass nur einen Eigenanteil von 10 Euro. Zusätzlich müssen die Vereine oder die Organisation, bei denen der Ehrenamtliche arbeitet, 25 ⁠% (12,25 ⁠€) der monatlichen Kosten übernehmen.Die anderen Kosten tragen Bund (2,45 Euro, weil es sich um ein Jobticket handelt) und Land NRW (24,30 Euro aus dem NRW- „Stärkungspakt – gemeinsam gegen Armut“). 

Hintergrund für das Ehrenamts-Jobticket

„Ohne die engagierte und solidarische Arbeit von Ehrenamtlichen würde es in vielen Bereichen der sozialen Arbeit eng werden – wir alle sind auf das ehrenamtliche Engagement von Menschen angewiesen. Das Ehrenamts-Jobticket betrachte ich als ein gemeinsames Dankeschön“, begründet Franz Schaible das neuste Projekt der Stiftung Solidarität: „Wer wenig Geld hat und mit seinem sozialen Engagement der Gesellschaft hilft, soll nicht auch noch durch die Fahrtkosten zur Ausübung des Ehrenamtes draufzahlen müssen. Ich glaube auch, dass es Vereinen und Organisationen, die mit Ehramtlichen arbeiten, zuzumuten ist, einen Anteil für das Ehrenamts-Jobticket dazuzugeben.“

Ehrenamts-Jobticket mit Zukunft 

Bis zum Ende des Jahres 2023 wird ein Teil des Förderbetrages zum Ehrenamts-Jobticket aus dem Stärkungspakt NRW – gemeinsam gegen Armut bezahlt. Franz Schaible ist allerdings zuversichtlich, dass die Stiftung das Angebot des Ehrenamts-Jobticket auch im kommenden Jahr weiterführen kann: 

„Wir arbeiten schon an einer Weiterfinanzierung auf mehreren Schultern und ich glaube, dass Bund und Land von diesem Dankeschön für Ehrenamtliche überzeugt werden können. Anfang dieses Jahres hatte ich die Idee für das Ehrenamts-Jobticket bereits unserem Landesminister für Arbeit und Soziales Karl-Josef Laumann vorgestellt und er fand das Konzept unterstützenswert. Das stimmt mich optimistisch – und vielleicht gibt es bald ein solches Ticket für alle Ehrenamtlichen und nicht nur für Bielefeld-Pass-Inhaber.“ 

Foto: Franz Schaible wirbt für das neue Ehrenamtsjobticket

Ehrenamts-Jobticket als Modellprojekt für andere Städte?

Die Stiftung Solidarität rechnet mit einem größeren Interesse an diesem Ehrenamts-Jobticket in Bielefeld. Deshalb kann es auch digital und unkompliziert auf Wunsch in anderen Städten übernommen und genutzt werden.

Und so wird das Ehrenamts-Jobticket beantragt

Alle wichtigen Informationen befinden sich auf www.ehrenamtsjobticket.de 

Dort gibt es auch eine Briefvorlage, die Ehrenamtliche ihren Vereinen weitergeben können, um sie auf das Ticket aufmerksam zu machen. Zusätzlich sind die nötigen Schritte zur Anmeldung und Überweisung genau erklärt. 

Sowohl die Ehrenamtlichen als auch die Vereine und Organisationen müssen die jeweiligen Kosten überweisen – danach regelt die Stiftung Solidarität die Bezahlung des Deutschlandtickets an moBiel automatisch. 

Vorab muss der Ehrenamtliche sich bei moBiel als Interessent für das Deutschlandticket als Jobticket anmelden, denn moBiel ist der Vertragspartner der Stiftung. Bei MoBiel muss er seinen Vor- und Zunamen und als Personal-Nr. seine digitale Bielefeld-Pass-Nr. und als Abteilung, wo er tätig ist, den Verein, bei dem er sich engagiert, eintragen. Um das Verfahren für die Verwaltung zu vereinfachen, müssen die Eigenanteile von Verein und Ehrenamtler für drei Monate im Voraus bezahlt werden (digitale Bielefeld-Pass-Nr. nicht vergessen). Im Prinzip ist das Ehrenamts-Jobticket langfristig angelegt, bis es von einem der Beteiligten (Verein oder Ehrenamtler) schriftlich für die Folgezeit gekündigt wird. Zuviel bezahlte Eigenanteile werden dann rückerstattet. Ticketbuchungen für den laufenden Monat können bis zum 10. des vorangegangenen Monats erfolgen.

Weitere Infos: 

www.ehrenamtsjobticket.de 

www.youtube.com/@StiftungSolidaritat (Solidaritäter*innen # 6)