Stärkungspakt NRW für Herford

Stadt Herford/ Stiftung Solidarität bei Arbeitslosigkeit und Armut arbeiten „gemeinsam gegen Armut“. Individuelle Hilfen für Menschen mit geringen Einkommen im Bezug von Transferleistungen.

Herford. Einen Einkaufsgutschein für Lebensmittel in Höhe von 20 € pro Haushaltsmitglied („wenn der Kühlschrank überschaubar wird“), ein Zuschuss in Höhe von 300 € für ein neues energiesparendes Haushaltsgerät (Kühlschrank, Herd oder Waschmaschine) oder 100 bis 150 € als Unterstützung bei Stromschulden (je nach Haushaltsgröße): Menschen mit geringem Einkommen und in akuten Notsituationen können auf finanzielle Unterstützung hoffen. Die Stadt Herford hat über den Stärkungspakt NRW „Gemeinsam gegen Armut“ knapp 530.000 € erhalten, über 200.000 € sollen jetzt über sogenannte Einzelfallhilfen weitergegeben werden.  

Der Kreis der Berechtigten beinhaltet dabei die Empfänger*Innen von Transferleistungen wie Bürgergeld, Wohngeld, Grundsicherung, Sozialhilfe oder Asylleistungen. In Herford betrifft dies rund 12.000 Personen.

Alle Informationen finden Sie auch auf www.herford-solidaritaet.de

Herfords Bürgermeister Tim Kähler, der städtische Beigeordnete Patrick Puls und Franz Schaible von der Stiftung Solidarität haben nun vorgestellt, wie das Geld verteilt werden soll. Die Stiftung organisiert für die Stadt Herford die unbürokratische, schnelle und gerechte Verteilung der verfügbaren Landesmittel. In Bielefeld konnte die Stiftung bereits erfolgreich erste Erfahrungen mit der Umsetzung des Landesprogramms sammeln.

„Ich freue mich über die Kooperation mit der Stiftung Solidarität. Sie ist eine erfahrene Partnerin und Unterstützerin für Menschen mit geringem Einkommen. Ihre zielgenaue Arbeit setzt dort an, wo Hilfe gebraucht wird, sie erreicht die Menschen direkt und dies niedrigschwellig und wertschätzend. Die Zusammenarbeit ist ein gutes Beispiel für eine gelungene Kooperation zwischen Bielefeld und Herford, die für beide Seiten von Vorteil ist“, erklärt Bürgermeister Tim Kähler. Der Beigeordnete für Bildung, Jugend und Soziales, Patrick Puls, der gemeinsam mit der neuen Sozialamtsleitung Frank Holtmann die Vereinbarungen mit der Stiftung Solidarität getroffen hat ergänzt: “Gerade durch den Zuschuss für energiesparende Haushaltsgeräte wollen wir den Menschen in Herford auch nachhaltig helfen, Stromverbrauch und Kosten zu senken. Menschen mit geringem Einkommen haben oft veraltete Haushaltsgeräte mit hohem Stromverbrauch, die immer selbst getragen werden müssen. Sie haben kaum eine Chance, ihre Stromkosten zu senken. Der Austausch gegen ein neues Gerät, das weniger Energie benötigt, hilft jeden Monat Geld zu sparen.

 „Bei Inflation und Energiekostensteigerung kann es passieren, dass am 30. der Kühlschrank überschaubar wird. Wenigstens einmal im Jahr mit einem 20€-Einkaufsgutschein für Lebensmittel helfen zu können, ist für mich das Wichtigste.“ sagt Franz Schaible.

Hilfe aus dem Stärkungspakt erhalten Menschen mit geringen Einkommen, die im Bezug von einer der eingangs genannten Transferleistungen stehen. Sie erhalten über die Stiftung einen digitalen Solidarpass, welcher Dreh- und Angelpunkt für das Antragsverfahren ist. Damit können Berechtigte beispielsweise direkt über das Internet die Lebensmittelgutscheine als Soforthilfe bestellen. 

Die digitalen Solidarpässe werden über die Stiftung Solidarität beantragt und ausgegeben. Hierfür wird ab dem 1. August eine Ausgabe- und Beratungsstelle der Stiftung in der Brüderstraße 32 in Herford eröffnet. Berechtigte müssen dafür ihren aktuellen Bewilligungsbescheid und den Lichtbildausweis mitbringen. Alle Berechtigten können ihre Daten zur Ausstellung des Berechtigungsausweises schon vor der Überprüfung selbst eintragen, was wiederum Zeit und Aufwand einspart.  Über www.herford-solidaritaet.de kann man schon jetzt selbst seinen Solidarpass vorbereiten und einen Termin zur Freischaltung/Ausstellung des Solidarpasses vereinbaren.  

Fördermittel sind auf das Jahr 2023 begrenzt

In Zeiten von steigenden Energie- und Lebensmittelkosten sind die Gelder aus dem Stärkungspaket eine große Hilfe.  Für die Stadt bedeutet die Ausgabe jedoch auch eine echte Herausforderung. Das Projekt ist bis zum 31.12.2023 befristet. In dieser Zeit sollen so viele Hilfsangebote wie möglich und wie verfügbar an die Menschen in Herford weitergegeben werden. Die Zusammenarbeit mit der Stiftung Solidarität sei deshalb besonders wichtig.

Infos zum Stärkungspakt NRW – gemeinsam gegen Armut 

Das Land NRW hat im März dieses Jahres einen Hilfsfonds errichtet Landesweit werden 150 Millionen Euro verteilt, von denen rund 529.000 € auf die Hansestadt Herford entfallen. Neben Einrichtungen der sozialen Infrastruktur, wie Träger der freien Wohlfahrtpflege mit ihren Beratungs- und Unterstützungsangeboten, sollen betroffene Bürger*innen mit geringen Einkommen und im Bezug von Transferleistungen gezielt mit Einzelfallhilfen entlastet werden. Denn die stark gestiegenen Lebensmittelpreise und erhöhten Energiekosten stellen vor allem Menschen mit geringem Einkommen vor große Herausforderungen.

Alle Informationen finden Sie auch auf www.herford-solidaritaet.de