Pfandspende für Bielfelder:innen in Not, weil Tisch und Tafel überlaufen

Stiftung Solidarität bittet Betriebe und Discounter, Pfandspenden zu ermöglichen – Jede gespendete Flasche, jeder Cent zählt und am Ende wird eine große Sache daraus

Bielefeld. Die Lebensmittelverteilstellen in Bielefeld laufen über. Die Nachfrage zur Aufnahme in die Verteilkartei ist größer als das Angebot. Potentiell neue Kund:innen von Tisch und Tafel haben das Nachsehen. Wenn sie dort nicht aufgenommen werden können, sollen sie wenigstens einmal im Jahr aus den Erlösen von Pfandspenden ein Lebensmittelpaket erhalten. Die Stiftung Solidarität bittet die Bielefelder:innen für diesen Zweck einen kleinen oder großen Teil ihrer Pfandflaschen zu spenden.

Das geht ganz einfach, z.B. bei Firmen, die bereit sind, für ihre Mitarbeiter:innen eine Pfandflaschenspenden-Tonne aufzustellen, so wie es der Betrieb Elektro Pilger, für seine Mitarbeiter:innen auf dem Betriebshof in der Schillerstraße getan hat. 

Als Geschäftsführer Lennart Pilger von dem Projekt hörte, war für ihn gleich klar: „Wir sind dabei! Das Projekt ist klasse, weil es absolut unkompliziert ist. Es macht einmal mehr deutlich, dass selbst ein kleiner Beitrag sehr viel helfen kann. Ganz nebenbei wird man auch noch seine Pfandflaschen los und kann anderen damit helfen.“   

Die Bielefelder Stiftung Solidarität bei Arbeitslosigkeit und Armut sucht nun weitere Unterstützer:innen für das aktuelle Solidar-Projekt „Pfandspende – jede Spende hilft“: Der Erlös der gesammelten Spenden von Flaschen- und Dosenpfand soll zur einen Hälfte als Direkthilfe an die Bielefelder Arbeitsgemeinschaft Lebensmitteltisch gehen, und mit der anderen Hälfte werden Solidarpakete (Lebensmittel im Wert von 10 €) für Bielefelder:innen in Not finanziert. Je mehr Unterstützende und Pfandspenden zusammenkommen, umso eher können die ersten Pakete ausgeben werden.

 „Die Inflation und gestiegene Energiekosten machen die finanzielle Not für Menschen mit geringem Einkommen besonders groß. Trotz Grundsicherung ist am Ende des Monats der Kühlschrank oft überschaubar. Das spüren auch Tafeln und Tische. Der Andrang dort wird immer stärker, das Sachspendenaufkommen jedoch immer geringer. Durch Rabattaktionen oder sogenannte „Restetüten“ verringert sich die Menge der anfallenden Lebensmittel kurz vor dem Verfallsdatum. Wir wollen auch für die Menschen da sein, die keine Hilfe bei Tischen und Tafeln erhalten“, erklärt Franz Schaible von der Stiftung den Hilferuf: „Wir können alle gemeinsam helfen. Das Pfandspendenprojekt hat den Vorteil, dass nahezu jeder mitmachen kann, jede gespendete Flasche, jeder Cent zählt und am Ende wird eine große Sache daraus.“  

Die Stiftung Solidarität ruft deshalb Betriebe, Unternehmen oder Kantinen dazu auf, Pfandspendentonnen bei sich aufzustellen. Für die Lieferung der Behältnisse und die Entleerung gibt es einen kostenlosen Service. Discounter, Super- und Getränkemärkte bittet sie, die Pfandbon-Sammelboxen aufzustellen, so wie es gerade ein großer Discounter in Bielefeld für alle seiner 18 Filialen getan hat. 

Erst die Spenden – dann das www.solidarpaket.de 

Sobald genügend Unterstützende und Spendengelder bereitstehen, beginnt die Ausgabe der Lebensmittel-Solidarpakete. Ein Solidarpaket ist ein Paket mit Lebensmitteln im Wert von etwa 10 €. Dabei haben Berechtige die Möglichkeit, zwischen 10 verschiedenen Paketen zu wählen (z.B. für Vegetarier oder Veganer oder spezielle Pakete mit Produkten für Kinder oder Babys). 

Das Solidarpaket wird online gebucht (digitaler BielefeldPass/SolidarPass erforderlich) und liegt einen Tag später an einer der vier Bielefelder Abholstationen in Heepen, Stieghost/Sieker, Sendestadt oder Bielefeld-Mitte bereit. 

Berechtigt sind Empfänger:innen von Grundsicherung, Bürgergeld und Wohngeld. 

Noch können keine Pakete bestellt werden, weil noch nicht genügend Spenden bereitstehen – die Stiftung rechnet mit den ersten Bestellungen und Auslieferungen Mitte bis Ende August.

Weitere Infos sowie Bestellungen von Pfandspenden-Tonnen oder Pfandbon-Sammelboxen gibt es unter www.pfand-spende.jetzt, Tel.: 0521 – 2997922, Mail: mkellner@pfand-spende.jetzt

Kommentare sind geschlossen.